Wie beeinflusst das Raumklima die Verbrennung im Kaminofen?

Verbrennung im Kaminofen
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Ein prasselndes Kaminfeuer bei kalten Temperaturen spendet wohltuende Wärme und sorgt für Behaglichkeit. Kalte Wintertage werden so gleich viel erträglicher. Wie jeder weiß, beeinflusst der Kamin das Raumklima. Aber auch die vorhandene Raumluft spielt eine wichtige Rolle für die Kaminofen-Effizienz. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen die Zusammenhänge und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie die Verbrennung optimieren und gleichzeitig für gutes Klima in Ihren vier Wänden sorgen.

Zwei Varianten der Luftversorgung

Das Kaminfeuer benötigt Verbrennungsluft, damit es nicht ausgeht. Als Verbrennungsluft wird Luft bezeichnet, die mit Sauerstoff versetzt ist. Frischluft von draußen oder normale Raumluft kann als Verbrennungsluft dienen. Je nachdem, wie die Verbrennungsluft zugeführt wird, unterscheidet man zwischen raumluftabhängigen oder raumluftunabhängigen Kaminen.

Was sind raumluftabhängige Kamine?

Die Mehrheit der Kamine in Deutschland ist raumluftabhängig. Bei raumluftabhängigen Kaminen ist die Feuerstätte nicht komplett luftdicht. Das Kaminfeuer muss seinen Luftbedarf ganz oder teilweise aus dem Aufstellungsraum beziehen. Die vorhandene Raumluft wird in den Kaminofen gesogen und steht dadurch dem Kaminfeuer zur Verfügung.

Die Raumluft wird durch das Feuer „verbraucht“. Der Sauerstoffgehalt im Raum sinkt und der Kohlendioxidgehalt steigt. Daher ist eine gesicherte Frischluftzufuhr unverzichtbar, wenn Sie einen raumluftabhängigen Kamin betreiben möchten!

Wie die Frischluftversorgung erfolgen muss, ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Je nach Nennleistung der raumluftabhängigen Feuerstätte sind unterschiedliche Vorschriften für deren Aufstellung zu beachten.

Neben dem Sauerstoffgehalt sinkt auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Denn der raumluftabhängige Kamin zieht Fischluft z. B. durch Undichtigkeiten in den Fenstern direkt in den Aufstellungsraum. Die kalte Luft von draußen enthält weniger Feuchtigkeit als die bereits vorhandene (warme) Raumluft.

Fällt die relative Luftfeuchtigkeit jedoch unter die empfohlenen 40 bis 60%, kann die Raumluft die Nasenschleimhäute austrocknen. Deshalb empfinden viele Menschen „trockene Heizungsluft“ als unangenehm. Sind die Schleimhäute beeinträchtigt, haben es Krankheitserreger leichter in der Körper einzudringen. Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit in beheizten Wohnräumen ist einer der Gründe, warum wir im Winter häufiger krank sind.

Eine einfache und wirkungsvolle Methode das Raumklima zu verbessern ist ein Luftbefeuchter. Der Luftbefeuchter wird in der Nähe des Kaminofens gestellt und mit Wasser befüllt. Durch die Wärme des Kamins verdampft das Wasser im Luftbefeuchter und die Luftfeuchtigkeit im Raum steigt wieder an. Eine Alternative zu Luftbefeuchtern sind Zimmerbrunnen, die dekorativ im Wohnzimmer aufgestellt werden können.

Was sind raumluftunabhängige Kamine?

Raumluftunabhängige Kamine beziehen die Brennluft ausschließlich von draußen über ein Zuluftrohr. Die Luft im Aufstellungsraum hat dementsprechend keinen Einfluss auf den Verbrennungsprozess. Die kalte Frischluft von außen ist besser mit Sauerstoff gesättigt, als die Luft im Aufstellungsraum. Denn kalte Luft kann mehr Sauerstoffmoleküle pro Kubikmeter aufnehmen, als warme Luft. Darüber hinaus „veratmen“ die Personen im Raum einen Teil des Sauerstoffs. Bei der raumluftunabhängigen Versorgung bestehen also deutlich bessere Voraussetzungen für eine saubere Verbrennung im Kaminofen.

Durch die luftdichte Trennung zum Aufstellraum ist auch die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung gebannt. Denn wenn das Feuer im Kaminofen aufgrund von Sauerstoffmangel nicht mehr richtig brennt, kann Kohlenstoffmonoxid entstehen. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, theoretisch könnte das giftige Gas bei raumluftabhängigen Kaminen in den Wohnraum gelangen und eingeatmet werden.

Wie lässt sich die Verbrennung optimieren?

Eine optimale Verbrennung erreichen Sie mit naturbelassenen, trockenen Brennholz von Laubbäumen, wie z. B. der Buche. Die Restfeuchte sollte bei etwa 15% liegen. Um diese Restfeuchte zu erreichen, müssen Sie auf die richtige Lagerung achten. Damit die Verbrennungsprozesse optimal ablaufen können, muss dem Feuer darüber hinaus ausreichend Sauerstoff zur Verfügung stehen.

Niedrige Restfeuchte

Je länger Brennholz nach dem Schlagen gelagert wird, umso mehr Restfeuchte kann entweichen. Naturbelassenes, trockenes Holz hat einen höheren Brennwert und bildet weniger Ruß bei der Verbrennung. Den Feuchtigkeitsgehalt können sie mithilfe eines Holzmessgerätes genau bestimmen.

Brennholz richtig lagern

Wenn Sie Ihr Brennholz selbst lagern, sollte es vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt sein. Garagen und Keller eignen sich nicht dafür, weil das Holz aufgrund der mangelhaften Durchlüftung schlecht trocknen würde. Die richtige Lagerung erfolgt vielmehr an einem luftigen, hellen Ort im Freien.

Dort lagern Sie Ihr Brennholz am besten in handlichen Holzscheiten. Diese sollten so gestapelt werden, dass die gespaltenen Holzscheite vom Wind gut durchlüftet werden. Der Abstand zur Hauswand sollte mindestens 10 Zentimeter betragen.

Optimal ist, wenn die Holzscheite eine Dreiecksform haben. So kommt Luft an das Holz und es lässt sich besser stapeln. Decken Sie den Brennholzstapel nicht mit einer Plane ab, denn diese würde das Trocknen des Holzes behindern. Besser geeignet ist ein kleines Dach.

Frischluft für Verbrennung

Neben dem niedrigen Feuchtigkeitsgehalt des Brennholzes spielt der zur Verfügung stehende Sauerstoff eine entscheidende Rolle, wenn Sie die Verbrennung optimieren möchten. Dieser sollte möglichst hoch sein. Frischluft, die von außen dem Kaminofen zugeführt wird, eignet sich hierfür besser als die teilweise „verbrauchte“ Raumluft. Raumluftunabhängige Kamine werden mit Frischluft von außen versorgt und sind nicht nur aufgrund der besseren Sauerstoffzufuhr zu empfehlen.

Wie entsteht trockene Heizungsluft?

Die Temperatur ist entscheidend dafür, wie viel Wasser die Luft aufnehmen kann. Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme Luft. Wird kalte Luft von draußen mit warmer Wohnungsluft gemischt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit im Raum.

Hierzu ein fiktives Beispiel: Ein Kubikmeter kalte Luft (5 Grad Celsius) enthält 10g Wasser. Die Luft hat eine relative Luftfeuchtigkeit von 50%, da sie bei einer Temperatur von 5 Grad Celsius maximal 20g Wasser aufnehmen kann. Wird die Luft auf 20 Grad Celsius erwärmt, kann sie maximal 40g Wasser pro Kubikmeter aufnehmen. Sie enthält aber nur 10g Wasser. Die relative Luftfeuchtigkeit ist auf 25% gesunken.

Umgekehrt gilt dasselbe: An kalten Tagen kühlt die heiße Abluft aus dem Schornstein schnell ab. Die nun kältere Abluft kann nicht mehr so viel Wasser in sich lösen, wie zuvor. Es entsteht Wasserdampf.

Wie entsteht hohe Luftfeuchtigkeit?

Luftfeuchtigkeit entsteht beim Duschen und Kochen, aber auch durch das Atmen und Schwitzen der Personen im Raum. Die Luftfeuchtigkeit schlägt sich an den Wänden und Möbeln nieder und es kann sich Schimmel bilden. Schimmel ist nicht nur hässlich, er kann auch eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Denn Schimmelsporen können Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen. Besonders kleine Kinder und kranke Menschen sind durch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit gefährdet.

Liegt die relative Luftfeuchtigkeit über dem Idealwert von 40 bis 60%, kann die Wärme des Kaminofens (oder einer anderen Heizquelle) effektiv die relative Luftfeuchtigkeit im Wohnraum senken und damit das Raumklima positiv beeinflussen.

Ebenfalls die relative Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohnräumen senken können Sie durch gelegentliches Stoßlüften. Neben der Luftfeuchtigkeit sollten Sie aber auch die Raumtemperatur im Auge behalten. In Wohnräumen liegt der empfohlene Temperaturbereich bei etwa 20 bis 22 Grad Celsius. Im Schlafzimmer darf es auch ein paar Grad kühler sein.

Fazit

Nicht nur das Kaminfeuer beeinflusst das Raumklima, auch die Verbrennungsluft hat Einfluss auf das Kaminfeuer. Insbesondere der Sauerstoffgehalt der Luft spielt hierbei eine wichtige Rolle. Raumluftunabhängige Kamine haben einen klaren Vorteil gegenüber raumluftabhängigen Kaminen, da sie ausschließlich mit sauerstoffreicher Frischluft von außen versorgt werden.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema „Kaminofen-Effizienz und Raumklima“ haben, lassen Sie sich einfach von unseren Kaminofenexperten beraten. Wir freuen uns auf Sie!