Pelletöfen vs. Kaminöfen: Was ist besser für Sie?

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Mit einem Pellet- oder Kaminofen heizen Sie umweltfreundlich und kostengünstig. Beide Systeme unterscheiden sich in einigen Punkten jedoch erheblich: Ein Pelletofen funktioniert dank seiner elektrischen Steuerung weitgehend autonom. Bei einem Kaminofen müssen Sie das Anheizen und Nachlegen von Brennholz dagegen selbst erledigen. Erfahren Sie mehr über Pellet- und Kaminöfen und lernen Sie die wichtigste Merkmale beider Systeme kennen!

Was unterscheidet Kamin- und Pelletöfen?

Kaminöfen gelten als Inbegriff der Gemütlichkeit, denn sie bieten lodernde Flammen, sanfte Glut und das Knistern des Feuers. Dementsprechend steht für die meisten Besitzer von Kaminöfen eine authentische Atmosphäre klar im Vordergrund. Dagegen spielen für viele Pelletofen-Besitzer eher praktische Aspekte wie der autonome Betrieb und die moderne Technik die entscheidende Rolle.

Kaminofen: Traditionelle Gemütlichkeit

Wenn es Ihnen in erster Linie um eine authentische Kamin-Atmosphäre geht und Sie es sich gerne vor einem prasselnden Kaminfeuer gemütlich machen, dann ist ein Kaminofen wahrscheinlich das Richtige für Sie. Dafür müssen Sie allerdings das Feuer selbst entzünden und von Zeit zu Zeit Holzscheide nachlegen, um den Verbrennungsprozess in Gang zu halten. Außerdem müssen Sie selbst die Luftzufuhr regulieren, damit Ihr Brennholz effizient und gleichmäßig abbrennt. Es ist auch Ihnen selbst überlassen, welche Hölzer Sie verbrennen. Mit der Auswahl des Brennholzes haben Sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Flammenspiel und die Brenndauer des Feuers.

Aber egal welche Holzart Sie verwenden, Holz verbrennt normalerweise nie ganz rückstandslos. Es wird immer Asche im Ofen zurückbleiben. Bei häufiger Nutzung muss die Asche mehrmals pro Woche aus der Brennkammer entfernt werden. Zusätzlich verrußt die Scheibe des Kaminofens relativ leicht. Damit Sie das Flammenspiel uneingeschränkt genießen können, muss sie regelmäßig gereinigt werden.

Je intensiver Sie Ihren Kaminofen nutzen, desto öfter wird auch der Schornsteinfeger vor der Tür stehen. Gemäß Anlage 1 der gesetzlichen Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) sind bis zu vier Kehrungen pro Jahr bei intensiver Nutzung erforderlich. Bei Pelletöfen wird hingegen „nur“ zweimal im Jahr gekehrt (unabhängig von der Nutzungsintensität).

Pelletofen: Automatisierter Komfort

Wenn Sie in erster Linie Komfort suchen und Ihnen eine effiziente Verbrennung besonders wichtig ist, dann ist ein Pelletofen vermutlich das Richtige für Sie. Die kompakten Kraftpakete glänzen mit einer automatisierten und sparsamen Verbrennung. Die notwendigen Pellets werden in handlichen 15 Kilogramm-Säcken verkauft, die sich an vielen Orten im Haus verstauen lassen, da sie wenig Platz wegnehmen.

Die zwischen 20 und 50 Millimeter großen Holzpellets bestehen aus gepressten Säge- und Hobelspänen. Auf chemische Bindemittel kann bei der Herstellung verzichtet werden. Der größte Vorteil gegenüber Brennholz ist aber, dass die Pellets fast vollständig verbrennen. Dadurch entsteht fast keine Asche! Einerseits muss deshalb der Pelletofen seltener gereinigt werden, andererseits wird die Betriebsdauer nicht durch die Beseitigung von Asche limitiert.

Per Bedienfeld (oder Smartphone-App) kann der Pelletofen bequem programmiert werden. Sind die Heizzeiten einmal eingestellt, startet mithilfe eines kleinen Zünddrahts die Verbrennung. Anschließend erfolgt vollautomatisch das konstante Einspeisen der Pellets aus dem Vorratstank gemäß der eingestellten Temperatur. Ein integriertes Gebläse sorgt für die notwendige Luftzufuhr. Die Verbrennungsprozesse können so sehr effizient ablaufen.

Mit einem Pelletofen müssen sich also kaum noch um etwas selbst kümmern. Das System kann tagelang ohne Ihr Zutun laufen. Die Pellets müssen lediglich bei intensiver Nutzung nach einigen Tagen nachgefüllt werden.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass heutzutage Pelletöfen nicht mehr nur rein funktionell entworfen und gebaut werden. Die meisten neueren Modelle haben mittlerweile eine große Sichtscheibe, die den Blick auf das Flammenspiel freigibt und eine „kaminähnliche“ Atmosphäre erzeugt.

Kostenvergleich Kamin- und Pelletofen

Im Vergleich zu einem klassischen Kaminofen ist ein Pelletofen ein Hightech-Gerät. Dementsprechend sind Pelletöfen in der Anschaffung in der Regel teurer als Kaminöfen. Der Einstiegspreis für Pelletöfen liegt bei etwa 1.000 Euro. Einfache Kaminöfen sind dagegen bereits für etwa 400 bis 500 Euro zu haben. Im Premium-Bereich können die Verkaufspreise (je nach Leistungsfähigkeit, Design und Ausstattung) bei bis zu 10.000 Euro liegen.

Pellet

Die Kosten für das Brennmaterial sind marktabhängig. Dementsprechend können die Preise für Pellets und Brennholz schwanken. Der Preis für lose Holzpellets betrug 2024 im Bundesdurchschnitt etwa 258 Euro pro Tonne. Der Preis für Brennholz lag im Dezember 2024 bei etwa 111 Euro (Weichholz, 33 cm, gespalten) und 147 Euro (Hartholz, 33 cm, gespalten) pro Raummeter.

Gut zu wissen: Für einen (wasserführenden) Pelletofen können Sie ggf. eine Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Aktuelle Informationen zu allen Förderprogrammen erhalten Sie auf der Website der BAFA oder im Fachhandel.

Alle Vor- und Nachteile im Überblick

Wir haben die wichtigsten Vor- und Nachteile von Kamin- und Pelletöfen nochmals für Sie zusammengefasst:

 

Kaminofen

Die Vorteile eines Kaminofens sind:

  • Günstige Anschaffungskosten
  • Sehr große Angebotsvielfalt
  • Brennholz erzeugt schönes Flammenspiel
  • Große Sichtscheibe ist Standard
  • Abbrennen von Holz erzeugt typisches Knistern
  • Unabhängig von Stromversorgung
  • Einfacher Einbau und einfache Bedienung
  • Geringe Störanfälligkeit

Demgegenüber sind die Nachteile eines Kaminofens:

  • Aufwendiges Anheizen von Hand ist notwendig
  • Manuelles Nachlegen von Brennholz
  • Wissen über Luftregulierung erforderlich
  • Holzscheite benötigen viel Platz zum Lagern
  • Reinigungsintensiv, da mehr Asche und Ruß
  • Keine Temperaturbestimmung oder -regelung

Pelletofen

Mit einem Pelletofen profitieren Sie von folgenden Vorteilen:

  • Wirksame Verbrennung durch große Dichte und geringer Feuchtigkeit
  • Einfache Reinigung und wenig Abfälle, da kaum Ruß und Asche
  • Platzsparende Lagerung der Pellets im eigenen Haushalt möglich
  • Programmierbare Heizzeiten und Raumtemperatur
  • Selbstständige Versorgung mit Brennmaterial dank Vorratstank
  • Wenig Aufwand, da Luftregulierung und das Nachlegen von Brennmaterial automatisch funktionierten
  • Umweltfreundlich, da Pellets in der Regel aus Nebenprodukten der Holzindustrie (insb. Säge- und Hobelspäne) gewonnen werden.

Demgegenüber stehen die folgenden Nachteile:

  • Eine dauerhafte Stromversorgung ist notwendig
  • Das Gebläse ist bei manchen Modellen vergleichsweise laut
  • Das Flammenbild ist eher unruhig und schwächer als bei Kaminöfen
  • In der Anschaffung sind Pelletöfen in der Regel teuer als Kaminöfen
  • Holzpellets sind etwas teurer als Brennholz

Fazit

Jedes der beiden Systeme hat seine Vor- und Nachteile: Ein Kaminofen ist günstiger in der Anschaffung und unabhängig von der Stromversorgung, dafür erfordert ein Kaminofen aber mehr Aufmerksamkeit und manuelle Arbeit. Zudem nimmt das Scheitholz viel Platz weg und Sie benötigen einen trockenen und luftigen Lagerort. Ein eigner Garten ist diesbezüglich von Vorteil.

Ein Pelletofen ist im Vergleich zum Kaminofen ein Hightech-Produkt. Entsprechend höher sind die Verkaufspreise von Pelletöfen. Für Ihr Geld erhalten Sie aber auch jede Menge Komfort: Ein vollautomatischer Betrieb, bequeme Steuerung (per App) und eine aschefreie Verbrennung. Die Pellets können Sie zudem einfach und sauber an vielen Orten im eignen Haushalt lagern.

Wenn Sie so wenig Arbeit wie möglich haben wollen und sich einfach nur zurücklehnen und die Wärme genießen wollen, sollten Sie sich für einen Pelletofen entscheiden. Wenn es Ihnen aber vor allem um eine authentische „Kamin-Atmosphäre“ geht und Sie sich gerne selbst um das Anfeuern kümmern, ist ein Kaminofen die bessere Wahl für Sie.

Sollten Sie sich gar nicht zwischen Kamin- und Pelletofen entscheiden können, gibt es zum Glück noch eine dritte Möglichkeit: Hybridöfen. Mit diesen Systemen können Sie sowohl Holzscheite als auch Pellets verbrennen. Sie sind zwar teurer als Kamin- und Pelletöfen, dafür bekommen Sie aber auch das Beste aus beiden Welten!

Unser hilfsbereites Team ist gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben oder eine individuelle Beratung zu unseren Kaminöfen oder Pelletöfen wünschen – kontaktieren Sie uns einfach per Telefon oder E-Mail!