Jedem denkenden Menschen in unserer westlichen Welt ist bewusst, dass Öl, Gas und Kohle begrenzte Rohstoffe sind. So ist es nicht nur aus ökologischer Sicht ratsam, über Alternativen z.B. in Form eines Kaminofen wasserführend zur eigenen Wohnraumbeheizung nachzudenken, sondern dies ist auch ökonomisch ratsam, da knappe Ressourcen definitionsgemäß immer teurer werden.
Eine logische Alternative ist ein wasserführender Kaminofen bzw. Pelletofen. Grundsätzlich handelt es sich hierbei um einen ganz normalen Kaminofen, welcher frei stehend an den Schornstein angeschlossen ist und mit Holz oder Pellets beheizt wird. Zusätzlich ist der wasserführende Kaminofen jedoch an dem Wasserkreislauf der Zentralheizung angeschlossen.
Somit gibt der wasserführende Kaminofen seine Wärme über das zentrale Heizsystem an alle Zimmer des Hauses ab. Auch gibt der wasserführende Kaminofen angenehme und gemütliche Strahlungswärme in das Aufstellungszimmer ab. Eine Überhitzung dieses Raumes findet allerdings nicht statt, da die überschüssige Energie gleichmäßig im Haus verteilt wird.
Ein intelligent konzipierter, wasserführender Kaminofen kann wie eine Heizungsanlage wirken und gleichzeitig noch die Heißwasserversorgung gewährleisten. So kann der wasserführende Kaminofen in Verbindung mit dem Heißwasserspeicher der Heizungsanlage die Energie aus dem Feuer am Abend noch am nächsten Morgen zum Beispiel für die warme Dusche nutzen.
Kaminofen mit Wärmetauscher
In Deutschland ist das Konzept des wasserführenden Ofens sehr sicher, denn hier ist eine sogenannte thermische Ablaufsicherung bei der Verwendung dieser Systeme vorgeschrieben. Sollte einmal der Strom für die Umwälzpumpe ausfallen, so stellt diese Ablaufsicherung sicher, dass die Wärme über das Trinkwasser abgeleitet wird, welches den Kaminofen durchströmt. Offene, drucklose Anlagen benötigen diesen Schutz nicht, da sich hier auch bei Stromausfall kein erhöhter Druck aufbauen kann. Diese Kaminöfen sind konstruktionsbedingt eigensicher.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass ein wasserführender Kaminofen ein Einfamilienhaus vollständig beheizt. Sollte dies zum Beispiel bei einem Neubau in Betracht gezogen werden, so ist eine ausführliche Wärmebedarfsberechnung vorzunehmen. Wird ein wasserführender Kaminofen nachträglich eingebaut oder möchte sich ein Hauseigentümer nicht ausschließlich von einem System abhängig machen, so ist es kein Problem, einen wasserführenden Kaminofen parallel zu einer bewährten Gas- oder Ölzentralheizung oder sogar Solarheizung zu betreiben. So wir meist mit dem Kaminofen wasserführend geheizt und nur in extremen Situationen oder in ausdauernden Kälteperioden wird die Zentralheizung zugeschaltet. So hat der Bauherr die Sicherheit, niemals im Kalten zu sitzen, kann aber überwiegend Geld sparen und ökologisch agieren, indem er meist den Kaminofen nutzt. In zunehmendem Maße werden bei ökologisch durchdachten Bauweisen auch wasserführende Kaminöfen mit Solartechnik kombiniert.
Wird überlegt, einen wasserführenden Kaminofen als primäre Heizquelle eines Hauses zu nutzen, so wird aus Gründen der Bedienerfreundlichkeit meist ein Pellet betriebener Ofen vor eine Stückholzheizung zu wählen sein. Moderne Pelletöfen verfügen über eine intelligente Steuerung, bei der ein Prozessor die Luft- und Pelletzufuhr steuert. Einzelne wasserführende Pelletöfen können so eine Brenndauer von bis zu 50 Stunden sicher stellen. Der Markt stellt aber auch bereits große Heizanlagen zur Verfügung.
Heizleistung eines Kaminofen wasserführend
Grundsätzlich liegt die Bandbreite der angebotenen, Kaminöfen mit Wärmetauscher bei einer Leistungsfähigkeit zwischen 3 KW und 30 KW, wobei sich die Leistung wiederum zu unterschiedlichen Anteilen in die Luft- und Wasserbeheizung aufteilt. Hier ist im Vorhinein eine gründliche Beratung notwendig, damit der richtige Ofen für den individuellen Bedarf gefunden wird.
Wasserführende Kaminöfen, welche von vorneherein für diesen Zweck konzipiert und gebaut wurden, sind in der Regel durchgehend mit doppelwandigem Stahl gebaut. Dies hat in erster Linie den Vorteil der höheren Leistungsfähigkeit. Es gibt nämlich in zunehmendem Maße auch Kaminöfen, welche über ein nachträglich aufgesetztes Wasserteil verfügen und welche so zu einem wasserführenden Kaminofen modifiziert wurden. Sie sind nicht doppelwandig und so leichter und kompakter. Dafür sind sie mit Schamottesteinen ausgestattet.
Installation wasserführender Kamine
Soll ein wasserführender Kaminofen im Haus angeschlossen werden, so sind einige Vorüberlegungen notwendig. Zum einen muss dieser Kaminofen selbstverständlich am Kamin angeschlossen werden. Zum anderen ist aber auch die Verbindung zum Heizkreislauf der Heizungsanlage notwendig. Zu guter letzt benötigt man noch die Abflussmöglichkeit für die thermische Ablaufsicherung. Besonders wichtig ist, dass der wasserführende Kaminofen möglichst zu Beginn des Wasserzulaufs zwischengebaut wird. Ansonsten können Strömungsprobleme auftreten. Da die optimale Positionierung des wasserführenden Kaminofens gegebenenfalls sogar Umbaumaßnahmen nach sich ziehen kann, ist die ausführliche Beratung durch einen qualifizierten Fachbetrieb unumgänglich. Besonders in Altbauten ist sogar die Statik zu berücksichtigen, da wasserführende Kaminöfen ausnahmslos schwerer sind als die nicht wasserführenden Kaminofen und Pelletofen.