Ein wichtiger Bestandteil des Kaminofens ist das Sichtfenster, oder eben auch die „Scheibe“, durch die man das gemütliche Feuer prasseln sehen kann.
Viele hochwertige Kaminöfen verfügen laut ihrer Produktbeschreibung über eine integrierte Scheibenspülung. Die unwillkürliche Assoziation zu diesem Begriff erzeugt Bilder mit viel Wasser und reinigendem Schaum, doch tatsächlich funktioniert die Scheibenspülung bei einem Kaminofen ganz anders.
Der Sinn der Kaminofen-Scheibenspülung
Ein handelsüblicher Kaminofen erlaubt in der Regel den Blick auf das Flammenspiel und das prasselnde Feuer. Dieser Anblick ist einer der Hauptgründe für die Wahl eines Kaminofens und oft wird deshalb eine möglichst große Sichtscheibe gewählt.
Naturgemäß verschmutzt diese Scheibe leicht durch die Ablagerung von Asche und Russ. Dies stellt zum einen eine Sichtbehinderung dar, zum anderen verhindert diese Schmutzschicht die Wärmeabstrahlung in den Raum und senkt so die Effizienz des Kaminofens.
Dem wirkt die Kaminofen-Scheibenspülung aktiv entgegen.
Die smarte Funktionsweise der Kaminofen-Scheibenspülung
Die Scheibenspülung „spült“ mit heißer Luft.
Jedem Kaminofen muss Verbrennungsluft zugeführt werden, damit das Feuer nicht erstickt. Über spezielle Ansaugstutzen wird Außenluft im unteren Teil des Brennraums aufgenommen und auf circa 200 Grad erwärmt. Dann wird sie durch geplante Strömungsmechanismen im Inneren des Kaminofens gezielt innen an der Scheibe entlanggeleitet. Der heiße Luftstrom verbrennt die Ablagerungen auf der Scheibe und reinigt sie so bzw. die Scheibe kann gar nicht so sehr wie bei einem konventionellen Ofen verschmutzen, da der heiße Luftstrom einen Luftschleier zwischen Scheibe und Abgasen bildet.
Weiterhin kommt es durch die entgegen der Abgasströmung gerichtete Luftführung zu Verwirbelungen zwischen Brenngas (aus dem Holz) und Verbrennungsluft, was sich positiv auf die Vermischung der beiden Reaktionspartner auswirkt.
Insgesamt wird in der Brennkammer eine Temperatur von 500 °C erreicht. Diese Hitze ist unabdingbar wenn der Ruß möglichst vollständig verbrennen soll.
Wenn also eine Scheibenspülung nicht funktionieren sollte, so liegt dies zumeist daran, dass die notwendige Hitze aufgrund von zu wenig Brennmaterial nicht erreicht wurde, sondern es ist darauf zu achten, zukünftig jeweils mehr Holz zu nutzen.
Das Konzept der Scheibenspülung durch einen erhitzen und gesteuerten Luftstrom gibt es inzwischen bei fast allen Kaminofenmodellen: bei Speicheröfen, bei raumluftunabhängigen Modellen und bei wasserführenden Systemen. Da es inzwischen die Scheibenspülung auch, sowohl bei drehbaren Kaminöfen, als auch bei Kaminöfen mit Backfach gibt, dürfte nahezu jede Wunschkombination denkbar sein.
Zusätzliche Reinigung der Kaminofenscheibe
Auch die beste Scheibenspülung kann nicht verhindern, dass sich an manchen Stellen Schmutz ablagert, aber sie reduziert deutlich die Intervalle der notwendigen, manuellen Reinigung der Kaminscheibe. Hierzu benötigt man dann tatsächlich Wasser, eine Zeitung, Asche und ein wenig Küchenrolle. Zuerst wird ein Teil der Zeitung zum Auffangen des Schmutzes unter der Scheibe ausgebreitet. Weitere Zeitungsblätter, werden zu einem Waschlappen oder einem Knäuel geformt. Dabei ist darauf zu achten, dass diese Blätter zwar Druckerschwärze, aber keine farbigen Bilder enthalten. Das geformte Zeitungspapier wird ein wenig angefeuchtet und in Asche eingetaucht, gleichzeitig wird die Kaminofenscheibe mit etwas Wasser eingesprüht. Nun sind die Rußpartikel mit dem Zeitungspapier einfach abwischbar. Verbliebene schmutzige Schlieren können mit der Küchenrolle entfernt werden.
Wir beantworten gerne alle Fragen rund um alle Kaminöfen und ihre Funktionsweisen unverbindlich persönlich, telefonisch oder per E-Mail.
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