Kaminofen einbrennen: Darauf sollten Sie achten

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Als stolzer Besitzer eines neuen Kaminofens „brennt“ man natürlich darauf, sein neues Schmuckstück so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen. Um den Kaminofen auch problemlos und dauerhaft nutzen zu können, sollten jedoch schon vor dem ersten Anfeuern einige Dinge beachtet werden. Mit diesen Tipps kann nichts mehr schief gehen.

Anfeuern und Einbrennen: Das steckt dahinter

Das erste Anfeuern eines Holzofens wird auch als Einbrennen bezeichnet. Dieser Fachbegriff bezieht sich vor allem auf die Lackierung des Ofenkörpers, daher auch der Name Einbrennlack. Eben dieser Lack muss bei den ersten Probefeuerungen in den Ofen einbrennen und durch anschließendes Abkühlen aushärten.

Nicht zuletzt wird beim Einbrennvorgang auch das im Korpus des Ofens verbaute Material, also vor allem die Stahlhaut und die im Feuerraum verbauten Isoliersteine, einem ersten Härtetest unterzogen – ein Knacken und Knistern des Ofens beim Erstbetrieb ist dabei vollkommen normal und unbedenklich. Erst wenn die Einbrennphase vollkommen abgeschlossen ist, kann der Ofen vollumfänglich genutzt werden. Bis dahin sollten jedoch unbedingt ein paar wichtige Schritte befolgt werden.

Vorbereitungsmaßnahmen

Bereits vor dem Kauf eines Kaminofens müssen die wichtigsten Kriterien geklärt sein, insbesondere was die Standfläche, die Anschlussmöglichkeiten an den Schornstein und die notwendigen Feuerschutzmaßnahmen (Mindestabstände, Funkenschutzplatte) betrifft. Zu diesem Zweck vereinbaren Sie am besten gleich einen Beratungstermin mit Ihrem Schornsteinfeger.

Dessen fachmännischer Rat ist in der Regel kostenlos – und erspart Ihnen womöglich noch viel Ärger und zusätzliche Kosten. Scheuen Sie sich während des Beratungsgespräches deshalb nicht, auch vermeintlich einfache Fragen zu stellen, nur so bekommen Sie bereits von Anfang an einen ganz persönlichen technischen Bezug zu Ihren künftigen Ofen!

Das erste Anfeuern: So sind Sie perfekt gerüstet

Sobald der Kaminofen aufgestellt, angeschlossen und vom Schornsteinfeger abgenommen ist, kann das erste Anfeuern vorbereitet werden. Vorher sollten Sie Ihren Ofen noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen: Falls sich noch Zubehörteile im Aschekasten oder im Feuerraum befinden, entfernen Sie diese bitte. Stellen Sie auch nichts auf den Kaminofen und berühren Sie nicht die lackierten Oberflächen, da diese sonst beschädigt werden könnten. Auch eventuell vorhandene Aufkleber müssen vorsichtig abgelöst werden.

Nun geht es ans eigentliche Anfeuern: Öffnen sie alle Luftregler und die Drosselklappe und bestücken Sie den Ofen mit trockenem Brennholz. Achten Sie dabei auf ein behutsames Vorgehen. So vermeiden Sie Beschädigungen im Inneren der Brennkammer, sowie Lack- und Materialschäden. Liegt das Brennmaterial bereit, fügen Sie etwas Holzwolle als Anzündhilfe hinzu und entfachen Sie ein Streichholz – und schon kann es losgehen! Ist das Feuer erst einmal am Lodern und die ersten Holzscheite gut angebrannt, kann die Luftzufuhr auf ein Normalmaß geregelt werden.

So wird Ihr Kaminofen richtig eingebrannt

Moderne Kaminöfen sind technisch besonders ausgereift, das erkennt man bereits am raffinierten Schließmechanismus der Ofentür. Vor allem raumluftunabhängig betriebene Modelle sind hermetisch dicht und deshalb mit einer fast von selbst schließenden Ofentür ausgestattet.

Von elementarer Bedeutung beim ersten Anfeuern ist es jedoch, dass die Ofentür nicht komplett verriegelt, sondern nur mit geschlossenem Griff angelehnt wird. Alternativ kann auch ein Stück Holz zwischen Tür und Feuerraum geklemmt werden. Anderenfalls würde die Türdichtung einbrennen und der Ofen ließe sich nicht mehr öffnen.

Nachdem der Kaminofen das erste Mal angefeuert wurde, sollte er etwa drei Stunden abkühlen, um danach erneut mit angelehnter Tür befeuert zu werden. Solange der Lack noch nicht vollständig eingebrannt ist, sollte ein Kontakt mit den Fingern vermieden werden – hässliche Fingerabdrücke im Lack wären sonst die unvermeidbare Folge.

Viele Hersteller empfehlen für die Erstinbetriebnahme mindestens zwei Abbrände mit ca. 3 kg Brennstoff, damit der hitzebeständige Lack seine endgültige Festigkeit bekommt. In der Praxis hat es sich jedoch bewährt, die Temperatur von Brand zu Brand zu steigern und der Ofenbeschichtung fünf bis sieben Brände lang Zeit zum Aushärten zu geben. Um Risse in den Isoliersteinen und ein Verziehen des Ofenkörpers zu vermeiden, sollten Sie jedoch darauf achten, den Ofen bei den ersten Brennvorgängen nicht zu heiß werden zu lassen.

Der typische Lackgeruch beim Einbrennen

Der Einbrennlack eines Kaminofens dient nicht nur optischen Zwecken, er ist auch maßgeblich für eine möglichst lange Lebensdauer des Ofens verantwortlich. Dafür müssen jedoch beim ersten Anfeuern leider auch Lackausgasungen an Ofen und Ofenrohr in Kauf genommen werden. Diese führen wiederum zu Rauchentwicklungen und Geruchsbelästigungen.

Sorgen Sie deshalb während der ganzen Einbrennphase Ihres Ofens für eine gute Belüftung des Stellraumes. Auch wenn die Lackausgasungen gesundheitlich unbedenklich sein sollen, halten Sie sich idealerweise in einem Nachbarraum auf. Unser abschließender Tipp: Wenn Sie Ihren Kaminofen im Sommer kaufen, können Sie ihn problemlos bei geöffnetem Fenster einbrennen. Auch der lästige Lackgeruch wird dann auf ein Mindestmaß reduziert.

Kurzzusammenfassung

Hier noch einmal die wichtigsten Schritte zum Einbrennen Ihres Kaminofens im Überblick:

  • Rat des Schornsteinfegers einholen
  • Lose Zubehörteile herausnehmen und Aufkleber entfernen
  • Luftregler und Drosselklappe öffnen
  • Feuer entfachen, anschließend Luftzufuhr langsam drosseln
  • Bei Lackausgasungen für gute Belüftung sorgen
  • Feuer bei angelehnter Ofentür abbrennen lassen
  • Berührungen des Einbrennlackes vermeiden
  • Nach dem Abbrand den Ofen ca. 3 Std. abkühlen lassen
  • Einbrennvorgang mehrfach wiederholen
  • Temperatur von Brand zu Brand steigern

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