Das Haus ist schon älter oder gebraucht gekauft, die Zeiten ändern sich und irgendwann denkt nahezu jeder Hauseigentümer mal darüber nach, die bestehende Heizungsanlage zu renovieren.
Dies ist genau der richtige Moment, um Bilanz zu ziehen und mit offenen Augen Alternativen zu dem bisherigen System zu suchen. Gerade wenn in der Vergangenheit mit fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas geheizt wurde, fallen die ökologischen und ökonomischen Vorteile moderner Kaminöfen schnell ins Auge.
Trotzdem scheut so mancher Eigentümer vor neuen Ansätzen zurück, trotzdem wird manchmal lieber nur das bestehende System durch ein Nachfolgenmodell ersetzt.
Ist das die Angst vor neuen Techniken, Angst vor dem Unbekannten?
Hier hilft nur ein ganz rationales Vorgehen.
Grundvoraussetzungen für den Holzofen
Bei einem grundsätzlichen Interesse für einen Kaminofen ist der hiesige Schornsteinfeger der erste Ansprechpartner. Er kommt gerne ins Haus und gibt Empfehlungen zum optimalen Standort des Ofens innerhalb der Wohnräume ab und prüft die Eignung des Schornsteins. Wenn ein Kaminofen an einen Schornstein angeschlossen werden soll, so muss dieser mindestens 4 Meter lang sein. Sollen mehrere Kaminöfen angeschlossen werden, erhöht sich die vorgeschriebene Schornsteinlänge sogar auf 5 Meter. Maximal dürfen aber nur 3 Feuerstätten pro Schornstein betrieben werden.
Auch hinsichtlich des Aufstellraums gelten Vorschriften. So beträgt die Mindestgröße eines Raums, in welchem ein Kaminofen stehen soll, in Relation zu der Leistung der Feuerstätte 4 m³ Raum pro kW-Leistung.
Der Schornsteinfeger wird eine Berechnung nach EN 13384 zur grundsätzlichen Berechnung der Eignung des Schornsteins hinsichtlich Förderdruck, Abgastemperatur und Abgasmassenstrom durchführen. Auch kennt er die regionalen und aktuellen Gesetze und Sicherheitsbestimmungen, so dass Sie mit seinem Rat auf der sicheren Seite sind.
Ist die grundsätzliche Eignung für einen Kaminofen gegeben, so geht es an die Sammlung und Gewichtung von Argumenten.
Vor- und Nachteile eines Holzofens
Um sich aller Aspekte einer Entscheidung bewusst zu stellen, wird eine große Liste erstellt, bei der jede mögliche Alternative eine Spalte bildet. So stehen dann zum Beispiel der Kaminofen, die Erneuerung der Ölheizung und eine Wärmepumpe nebeneinander.
Nun werden alle Punkte, welche für oder gegen ein System sprechen, in die jeweiligen Spalten geschrieben. Dabei kann jedes Argument individuell gewichtet werden. Argumente, welche für Kamine sprechen, bekommen je nach Grad der Wichtigkeit 1 – 5 Punkte, Gegenargumente werden mit entsprechenden Minuszahlen bewertet. Die Argumente können auch nach Themen geordnet werden:
- Ökonomisch Argumente beschreiben die finanziellen Vorteile eines Kaminofens wie die geringeren Kosten des Brennstoffs;
- Ökologische Argumente beschreiben die positive Umweltwirkung des Kaminofens wie z.B. di CO-Neutralität
- Gesundheitliche Argumente beschäftigen sich mit den wohltuenden Aspekten der Strahlungswärme und mit dem verbesserten Raumklima
- Subjektive Argumente beschreiben Design, Gemütlichkeit oder auch den Nutzen eines Backfachs im Kaminofen
In diese Liste können auch zumindest ansatzweise schwer quantifizierbare Gedanken wie die Zukunftsorientierung eines Systems oder die Kombinierbarkeit mit Solaranlagen einfließen.
Wenn man nun nach reiflicher Überlegung und Diskussion mit Fachberatern alle Argumente gesammelt hat, braucht man nur noch die vergebenen positiven Punkte zu addieren und die Minuspunkte abziehen. Das System mit der höchsten Punktzahl gewinnt.
Wann rechnet sich ein Holzofen?
Besonders ökonomisch ausgerichtete Entscheider mögen sich auch einer Amortisationsrechnung zur Entscheidungsfindung bedienen. Hierbei werden alle Kosten, welche durch Kauf und Einbau eines Kaminofens und z.B. durch die Entsorgung alter Öltanks entstehen addiert. Dies macht man natürlich für alle potentiellen Systeme. Nun kann man schauen wie groß die jährliche Ersparnis durch den günstigeren Brennstoff ist und teilt die Anschaffungskosten durch die jährliche Ersparnis. Das Ergebnis zeigt, nach wie viel Jahren die neue Anlage allein durch die finanzielle Ersparnis bezahlt wurde. Ab jetzt fließt die Ersparnis direkt in die Haushaltskasse. Je kürzer die Amortisationszeit ist, desto besser ist das System.
Selbstverständlich unterstützt Sie das Feuerdepot bei der Bewertung von Argumenten und berät unverbindlich im Einzelfall.