Das ist in der Heizsaison zu beachten
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und Blätter an den Bäumen färben sich von einem saftigen Grün in bunte Orange- und Brauntöne. Die kalte Jahreszeit beginnt und mit ihr die alljährliche Heizsaison.
Besonders für neue Besitzerinnen und Besitzer eines Kaminofens stellt sich nun die Frage: Wie heize ich richtig mit Holz?
In diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Leitfaden geben, wie Sie effizient und nachhaltig heizen, wie die richtige Brennholzlagerung funktioniert und was es mit dem Thema Feinstaubvermeidung auf sich hat.
Effizient heizen – Welche Holzarten eignen sich am besten?
Bis in die Steinzeit zurück wird Holz als Brennstoff zum Heizen genutzt. Man kann dementsprechend mit Fug und Recht behaupten, dass Holz der älteste von Menschen genutzte Energieträger ist. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts wurde Holz jedoch mehr und mehr durch fossile Brennstoffe ersetzt. Dennoch ist Brennholz nie ganz aus den Haushalten der Menschen verschwunden.
Die Frage ist jedoch, besonders für noch unerfahrene Kaminofen-Besitzerinnen und Besitzer: Welche Holzarten eignen sich besonders gut, um effizient und lang anhaltend zu heizen?
Auf der Suche nach dem perfekten Brennholz sollten Sie sich auf Harthölzer fokussieren. Diese bieten aufgrund ihrer Beschaffenheit eine höhere Energiedichte und sind somit besser geeignet als Weichhölzer.
Zu den Harthölzern zählen unter anderem:
- Eiche
- Buche
- Esche
Diese drei Hölzer haben alle einen ähnlichen Brennwert, der etwa 2100 kWh/rm beträgt. Jedes dieser Harthölzer weist darüber hinaus noch eigene, individuelle Vor- und Nachteile auf.
Vor- und Nachteile von Eiche:
Der große Vorteil von Eiche ist die Witterungsbeständigkeit, was wiederum eine Lagerung außerhalb des Hauses ermöglicht. Nicht jeder Hausbesitzer oder jede Hausbesitzerin hat in den eigenen vier Wänden genügend Platz, um die notwendige Menge an Holz zu lagern. Wünschen Sie sich also ein Brennholz, das Sie fast ausschließlich draußen lagern, ist Eiche die richtige Wahl.
Der Nachteil ist jedoch, dass sich Eiche nur schwer entzünden lässt und daher mit weicherem Holz kombiniert werden sollte. Dafür brennt es aber länger und gibt über einen langen Zeitraum eine gleichmäßige Wärme ab.
Vor- und Nachteile von Buche:
Ebenso wie die Eiche brennt Buche über eine lange Zeit, bei gleichmäßiger Wärmeabgabe. Das macht es zu dem idealen Kaminholz, da über einen längeren Zeitraum nur wenig Holzscheite nachgelegt werden müssen. Dazu ist Buche ein leicht zu spaltendes Holz, falls Sie dies selbstständig machen möchten. Der Nachteil von Buche ist jedoch, dass es eine relativ lange Zeit benötigt, um es komplett zu trocknen. Zwei Jahre als Trocknungszeit sollten Sie bei Buche einkalkulieren.
Die Vor- und Nachteile von Esche:
Genauso wie die beiden vorherigen Hölzer, Eiche und Buche, besticht Esche durch eine lange und gleichmäßige Verbrennung. Zudem gibt es während der Brennzeit nur wenig Funken und erzeugt wenig Rauch. Um diese Vorteile von Esche jedoch bestmöglich ausnutzen zu können, muss es über einen langen Zeitraum gelagert werden. Bis zu 3 Jahre Trocknungszeit sollten Sie für Esche einkalkulieren, um es komplett zu trocknen, wodurch es noch länger braucht als Buche.
Besonders das Thema Trockenheit ist ein wichtiger Faktor für das effiziente Heizen mit Holz. Was uns zum nächsten wichtigen Punkt bringt.
Die korrekte Brennholzlagerung
Bei der Brennholzlagerung gibt es scheinbar auf den ersten Blick nicht viel falsch zu machen. Doch tatsächlich sollten Sie einige Dinge beachten, um die Lagerungszeit nicht unnötig zu verlängern.
1. Die Menge macht’s
Wie in vielen anderen Bereichen gibt es auch bezüglich der Menge an gelagertem Holz Vorschriften in Deutschland. In vielen Regionen existieren Obergrenzen für die zu lagernde Holzmenge. In den meisten Fällen dürfen bis zu 40 Kubikmeter Brennholz ohne Genehmigung auf einem Grundstück gelagert werden. Wir empfehlen Ihnen jedoch, sich vor der Holzbeschaffung über die Obergrenzen in Ihrer Region zu informieren.
2. Der richtige Standort:
Ein sehr entscheidender Aspekt für das effiziente Heizen mit Holz ist die korrekte Lagerung des Brennmaterials. Idealerweise verfügen Sie über eine überdachte und gut belüftete Lagerräumlichkeit, etwa einen Carport. Jedoch eignet sich auch ein Gartenhaus oder eine sonnige Hauswand, solang diese gut überdacht ist, um den Regen bestmöglich abzuschirmen.
3. Nicht direkt auf dem Boden lagern
Gelagertes Holz sollten Sie niemals direkt auf dem Boden lagern. Besonders im Freien besteht die Gefahr, dass aufsteigende Luftfeuchtigkeit das Holz ununterbrochen durchnässt und dies im schlimmsten Fall zu Schimmelbefall führt. Aus diesem Grund sollte stets mindestens 10 Zentimeter Abstand zwischen Boden und der untersten Reihe Holz bestehen. Dies gelingt ganz einfach mithilfe von Europaletten oder anderen Unterböden.
4. Schicht für Schicht
Die richtige Stapelung der einzelnen Holzscheite fördert das Trocknen. Daher sollte zwischen den einzelnen Holzstücken stets ein wenig Platz für eine ausreichende Luftzirkulation gelassen werden.
5. Stets genug Luft
Dies führt zum nächsten Punkt. Um zu trocknen, benötigt Holz Luft. Neben der richtigen Stapelung des Holzes ist es daher ebenso wichtig, den gesamten Lagerbestand niemals komplett mit einer Plane abzudecken. Dies verhindert die notwendige Zirkulation und führt auch hier im schlechtesten Falle zu Schimmelbildung.
6. Regelmäßige Kontrollen
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihr gelagertes Holz, um möglichen Schimmel zu identifizieren und den Feuchtigkeitsgrad zu messen. Für die Verbrennung des Holzes sollte der Feuchtigkeitsgehalt unter 20 Prozent liegen. Für diese Messung eignen sich bereits einfache Feuchtigkeitsmessgeräte aus dem Baumarkt.
Schnelles Heizen mit Holz – So zünden Sie an
Hat das Brennholz den geeigneten Feuchtigkeitsgehalt erreicht, kann es im Kamin oder Kaminofen verbrannt werden. Um möglichst schnell einen Heizeffekt zu erzielen, braucht es die richtige Technik beim Anzünden.
Zum einen sollten Sie keine alte Zeitung oder anderes Papier sowie Pappe verwenden, da diese zu viel Asche produzieren und gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen. Nutzen Sie daher kleine Anzündhölzer oder Holzspäne. Zerkleinern Sie dafür bereits vorhandenes Holz und verwenden Sie es als ideales Anzündmaterial. Alternativ gibt es auch spezielle Anzündwürfel, die Sie im Fachhandel Ihres Vertrauens kaufen können.
Von oben oder unten anzünden?
Anzünden von oben ist die effizientere Variante. Die größten Holzscheite werden dabei nach ganz unten in den Kamin gelegt. Anschließend kommen etwas kleinere Holzstücke darauf und abschließend das Material zum Anzünden. Mithilfe dieser Technik werden die wenigsten Emissionen freigesetzt und eine gleichmäßige Verbrennung gewährleistet.
Wie der Name bereits vermuten lässt, funktioniert das Anzünden von unten in genau der gegensätzlichen Richtung. Das Anzündmaterial wird dabei nach ganz unten auf den Rost gelegt, während anschließend die etwas größeren Holzstücke und abschließend die größten Holzscheite gestapelt werden. Diese Methode eignet sich am besten für Öfen mit einem Rost.
Ob von oben oder unten, die Steuerung der Luftzufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt für das schnelle Entfachen des Feuers. Zu Beginn sollte die Luftzufuhr auf das Maximum eingestellt sein, um ausreichend Sauerstoff zu liefern. Nach dem Anzünden kann die Zufuhr wieder etwas verkleinert werden, um das Holz nicht zu schnell abbrennen zu lassen.
Feinstaubvermeidung beim Heizen mit Holz
Ein Thema, welches beim Heizen mit Holz nicht unbeachtet bleiben sollte, ist die Feinstaubbelastung. Jedes Verbrennen von Holz setzt eine gewisse Menge an Feinstaub frei, was gesundheitliche Risiken sowie eine erhöhte Luftbelastung nach sich zieht.
Ebendarum regelt in Deutschland die 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung die zulässigen Emissionen für Kleinfeueranlagen, wozu auch Kamine und Kaminöfen zählen. Kamine und Öfen, die einen gewissen Grenzwert für Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Emissionen übertreffen, müssen entweder nachgerüstet oder gar ausgetauscht werden.
Der Grenzwert wird in zwei Stufen (je nach Alter des jeweiligen Ofens) eingeteilt:
- Feinstaub:
Stufe 1 (ab 22. März 2010): maximal 0,075 g/m³
Stufe 2 (ab 1. Januar 2015): maximal 0,04 g/m³
- Kohlenmonoxid:
Stufe 1: maximal 2 g/m³
Stufe 2: maximal 1,25 g/m³
Ist Heizen mit Holz nachhaltig?
Viele Menschen stellen sich die Frage, ob das Heizen mit Holz nachhaltiger ist als das Heizen mit fossilen Brennstoffen. Wenn die obigen Punkte beachtet werden, die Feinstaub- sowie die Kohlenmonoxidbelastung niedrig gehalten werden und das richtige Holz verwendet wird, kann Heizen mit Holz eine ökologischere Möglichkeit zu herkömmlichem Heizen sein.
Bei der Wahl des richtigen Holzes ist zudem nicht nur zu beachten, welches Holz gekauft wird, sondern auch woher es stammt. Um die Umweltbelastung auf der gesamten Lieferkette so gering wie möglich zu halten, sollten Sie sich nach Holz aus der unmittelbaren Umgebung umschauen. Im besten Fall stammt das Brennholz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft.
Fazit: Die Vorteile von Heizen mit Holz
Haben auch Sie Lust auf Ihren eigenen Kaminofen? Natürliches Feuer in den eigenen vier Wänden hat nicht nur eine beruhigende Wirkung, sondern kann auch zusätzlich eine wunderbare Alternative zu herkömmlichen Heizungen bieten. Mit dem richtigen Holz, der korrekten Lagerung und einer niedrigen Feinstaubbelastung wird Ihr Heim nicht nur gemütlicher, sondern auch nachhaltiger. Eine Win-win-Situation. Die kalte Jahreszeit kann kommen.