Egal wann Sie es tun möchten, ob kurz davor oder auch kurz danach, getan werden muss es: das mühsame Reinigen des Grills. Mit dieser kleinen Anleitung kriegen Sie selbst die hartnäckigsten Verschmutzungen beseitigt.
Möge das große Putzen beginnen….
Wer kennt das nicht, nach einem ausgiebigen Grillgelage fällt so allerhand zum Spülen und Putzen an. Doch sich nach einer langen Grillparty noch einmal zum Reinigen aufzuraffen, fällt den meisten schwer. Und so versauert der geliebte Edelstahlbegleiter vor sich hin und erfreut seinen Besitzer am nächsten Tag mit hartnäckigen Verkrustungen. Ob eingebranntes Fett, Käse oder die Marinade vom Steak, am Ende landet alles auf dem Grillrost und was einst so appetitlich vor sich hinbrutzelte, beschert keinen so ansehnlichen Anblick mehr. Da wünscht sich so manch einer, der Dreck möge sich in Luft auflösen. Für die Besitzer eines Gasgrills kann dieser Traum im Handumdrehen Wirklichkeit werden.
Das Zünden danach
Sobald das letzte Stück Grillgut vom Rost genommen ist, sollte der Deckel geschlossen werden und alle Brenner nochmals gezündet werden. Dabei ist Rauchbildung ein ganz normaler Vorgang und kein Grund zur Sorge. Anhand des Qualms kann jeder Grillfreund den Fortschritt seiner Reinigungsprozedur beobachten. Sobald es nämlich fast zu qualmen aufhört, sollte sich selbst der letzte festbegrannte Schmutz in Luft oder besser gesagt in Asche aufgelöst haben. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Pyrolyse bzw. pyrolytische Zersetzung organischer Verbindungen auf dem Rost. Hierbei kommt es zur thermo-chemischen Spaltung dieser Verbindungen unter dem Einfluss von sehr hohen Temperaturen, bei einem Gasgrill bekanntlich bis zu 350˚C. Dieser Vorgang sollte in etwa 10-15 Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend können Sie die Grillroste mit einer Edelstahlgrillbürste bearbeiten und die weißliche Asche einfach abbürsten. Damit Sie noch lange Freude an Ihrer Grillbürste haben, achten Sie darauf diese nicht vor dem Ausbrennen der Grillreste zum Reinigen zu benutzen, da sie ansonsten schnell verklebt und unbrauchbar wird.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Denken Sie stets daran die Grillroste direkt nach dem Grillen ausbrennen zu lassen, damit sich der Dreck nicht festsetzen kann und Ihr Gasgrill noch lange Jahre einsatzbereit bleibt. Da es sich bei den meisten Grillrosten um Gussgrillroste handeln, achten Sie darauf diese am besten nach jeder Benutzung einzufetten, damit sich eine Patina bilden kann. Da Guss relativ grobporig ist, kann Schmutz und Eingebranntes leichter eindringen und sich festsetzen. Um dies zu verhindern empfiehlt es sich die Gussroste regelmäßig mit Öl einzufetten, damit die Poren versiegelt werden und so neuem Schmutzbefall vorgebeugt wird. Dabei können Sie zu einem Pflegespray speziell für Gussroste greifen oder auch zu einem handelsüblichen, hitzebeständigen Salatöl, jedoch kein Olivenöl, da dessen Rauchpunkt zu niedrig ist und es schon ab 100 ˚C zu rauchen anfängt. Antihaft-Kochsprays sind ebenfalls weniger effektiv, da sie bereits bei geringer Hitze verbrennen.
Bei manchen Gasgrillmodellen sind die Roste beidseitig verwendbar, somit sollten Sie stets darauf achten immer beide Seiten mit einem Speiseöl zu imprägnieren. Bekanntlich gilt für Gussroste je häufiger verwendet, desto einfacher die Pflege. Sollte es jedoch zu Rostflecken gekommen sein, bürsten Sie die Grillroste zunächst mit einer Grillbürste ab und waschen sie diese mit einem weichen Schwamm und sanftem Spülmittel. Spülen sie anschließend die Grillroste mit heißem Wasser nach und trocknen diese mit einem Tuch. Ganz wichtig: nicht an der Luft trocknen lassen. Nachdem Trockenvorgang können Sie Ihre Grillroste erneut einbrennen. Vermeiden Sie es ansonsten die Roste häufig mit zu viel Wasser und aggressiven Mitteln zu reinigen. Bei längerer Nichtbenutzung empfiehlt es sich die Roste leicht einzubrennen und trocken zu lagern.
Nicht nur sauber sondern rein – es darf geschrubbt werden
Je nach Bedarf sollte Ihr Gasgrill auch einer gründlichen Reinigung sowohl von innen als auch von außen unterworfen werden. Die Faustregel besagt, je nach Intensität der Grillnutzung, entscheidet sich wie häufig es dem Dreck an den Kragen gehen soll. Spätestens wenn Ihr Grill anfängt von sich aus die gleichen Gerüche zu verströmen, als ob sich etwas auf dem Rost befindet, ist es höchste Zeit für eine intensive Reinigung.
Fangen wir mit einer Außenreinigung an: die Edelstahlflächen verlieren nun mal nach einigen Grillabenden ihren Glanz. Je nachdem, ob Sie eine Abdeckhaube für den Gasgrill benutzen oder nicht, können neben Marinadensaucen, Fett-und Getränkespritzern auch schon mal Blütenstaub und Regentropfen die Oberfläche des Gasgrills beschmutzen. Um alles wieder auf Hochglanz zu polieren ohne jedoch die Oberfläche zu sehr anzugreifen, haben sich schon des Öfteren Edelstahlreiniger bewährt. Nachdem der Reiniger großzügig aufgetragen wird, muss er für einige Minuten einweichen. Anschließend können Sie den Dreck mit einem Schwamm und etwas Wasser entfernen. Nach dem Reinigen können Sie zusätzlich etwas Edelstahlpolitur auftragen und in Schliffrichtung verteilen. Spätestens danach wird Ihr Gasgrill wieder wie am ersten Tag glänzen.
Auf die inneren Werte kommt es an…
Leider hat so jeder Grill die Tendenz sich von innen mehr zu verunreinigen als von außen. Wer nicht gerade einen Dampfreiniger zur Verfügung hat, sollte auf Handarbeit und Muskelkraft setzen. Nachdem Sie nun die Grillroste gereinigt und eingeölt haben, erblicken Sie im inneren moderner Gasgrills die sogenannten Aromaschienen. Diese schützen die Brenner vor herabtropfenden Fleischsäften und Fetten und werden somit sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Da sie ebenfalls aus Edelstahl bestehen, ist von einer Reinigung mit aggressiven Mitteln abzuraten. Viel-und Profigriller verzichten weitestgehend ganz auf eine gründliche Reinigung mit Wasser, um Flugrost zu vermeiden. Für die Reinigung der Flavor Bars genügt es völlig sie, wie auch die Grillroste, ausbrennen und anschließend abbürsten zu lassen. Das gleiche gilt auch für alle sich im Grill befindlichen und ausbaubaren Teilen.
Die Gasbrenner selbst sollten nicht von einem Laien ausgebaut werden, da sonst die Gefahr eines fehlerhaften Wiedereinbaus besteht, der nicht nur das sichere Zünden gefährdet, sondern auch die Garantie Ihres Grills vorzeitig ablaufen lässt. Stattdessen können diese jeweils einzeln gezündet werden und währenddessen mit einer Edelstahlbürste abgebürstet werden. Dadurch wird verhindert, dass sich der festgebrannte Dreck durch den von der Flamme erzeugten Druckausgleich nicht in der Brenneröffnung festsetzen kann.
Die Brennerkammer selbst kann mit einem Holz-oder Plastikspatel und etwas Körpereinsatz von groben Verkrustungen einfach und schnell befreit werden. Bei einer Brennerkammer aus Aludruckguss, was bei den meisten Herstellern der Fall ist, kann mit richtig viel Kraft und etwas Seifenwasser ein sehr ordentliches Ergebnis erzielt werden. Aggressive Reiniger greifen nur unnötigerweise die Flächen an und führen zu schnellerem Verschleiß. Bei einer Brennerkammer aus Edelstahl sollten Sie was den Krafteinsatz angeht, etwas sanfter vorgehen. Achten Sie unbedingt darauf keine Metallschwämme zum Reinigen zu benutzen, um unschöne Kratzer zu vermeiden.
Jeder Gasgrill hat sie, die Grillauffangwanne, die sich je nach Hersteller seitlich, hinten oder vorne herausziehen lässt. Diese sollten Sie ebenfalls hin und wieder mit etwas Spülwasser und einem Schwamm reinigen. Das gleiche gilt für die kleinere Fettauffangschale. Sie sollten es allerdings vermeiden, diese beiden Auffanggefäße in einer Spülmaschine zu reinigen.
Es darf ruhig mehr als eine geben
Bei der Grillbürste sollte unbedingt auf Qualität gesetzt werden, denn die Borsten sollten robust genug sein, um den Rost gut zu reinigen und gleichzeitig dem Druck während der Reinigung standzuhalten ohne abzubrechen. Um länger Freude an der Bürste zu haben sollte diese erst nach dem Einbrennvorgang zum Einsatz kommen. Falls sie zu verschmutzt sein sollte, könnte sie ebenfalls gemeinsam mit den Rosten von Verkrustungen freigebrannt werden, insofern sie einen stabilen und langen Griff hierfür besitzt. Alternativ kann die Grillbürste mit etwas fettlösendem Spülmittelwasser gesäubert werden.
Oder wer es ganz ohne Seifenlauge mag, kann seine Grillbürste in einer Mischung aus Backpulver und Essig einweichen und anschließend mit heißem Wasser abspülen. Wichtig ist es die Bürste sehr sorgfältig zu trocknen, was mit Hilfe eines Küchentuchs am besten funktioniert.
Da je nach Intensität der Benutzung es schon mal vorkommen kann, dass so manch eine Grillbürste trotz Pflege nicht bis zur nächsten Grillsaison überlebt, wird den meisten Grillfreunden ans Herz gelegt häufiger in eine neue Grillbürste zu investieren.