Fakten zur Dimensionierung des Kaminofens
Der Wärmebedarf wird in der gängigen Literatur auch oftmals als Heizenergiebedarf bezeichnet. Grob formuliert beschreibt dieser Parameter, wie viel Energie umgesetzt werden muss, damit ein Raum, ein Haus oder gar eine Fabrikanlage auf die gewünschte Temperatur gebracht werden kann. Der Wärmebedarf wird also konkret in Joule oder Kilowattstunden ausgedrückt.
Die möglichst exakte Wärmebedarfsberechnung ist eine ausgesprochen komplexe Thematik, welche gerade in den Zeiten knapper und regenerativer Energien an Bedeutung gewinnt. Im Ergebnis bestimmt die Wärmebedarfsrechnung die Größe respektive die gewünschte Nennwärmeleistung des individuell passenden Kaminofens.
Wir können hier in diesem Blog nicht auf wenigen Zeilen alle Aspekte dieser Rechnung beleuchten, aber wir können die wesentlichen Einflussgrößen definieren, welche gerade für die Auswahl des richtigen Kaminofens eine Rolle spielen.
Funktion des Kaminofens
Menschen kaufen einen Kaminofen aus verschiedenen Gründen. Wird nur eine romantische Wärmequelle für kalte Tage benötigt, welche die vorhandene Heizung im Wohnraum ein wenig ergänzen soll, so liegt auch nur ein geringerer Wärmebedarf vor und ein kleinerer Kaminofen genügt. Soll dagegen der Kaminofen die primäre Heizleistung für den Raum erbringen, ist er entsprechend größer auszulegen.
Wasserführende Kaminöfen sind sogar in der Lage, ein ganzes Haus zu heizen und darüber hinaus auch noch das Brauchwasser zu erwärmen. Oftmals wird so ein wasserführender Kaminofen mit einer konventionellen Heizungsanlage kombiniert. Dies geschieht, damit die konventionelle Anlage in der kalten Jahreszeit bei Bedarf unterstützend zugeschaltet werden kann. Kaminöfen, welche derart viel Energie abgeben sollen, müssen für den größeren Wärmebedarf ausgelegt sein.
Bauliche Gegebenheiten
Je größer der zu heizende Raum ist, desto mehr Energie wird benötigt, diesen Raum aufzuheizen und entsprechend steigt der Wärmebedarf. Dagegen sinkt der Wärmebedarf mit der Isolierung. Je besser ein Raum isoliert ist, desto weniger Energie wird benötigt, um ihn aufzuheizen. Entsprechend reduziert sich der Wärmebedarf und man benötigt nur noch einen Kaminofen mit einer geringeren Auslegung. Sogenannte Passivhäuser sind als Niedrigenergiehäuser dafür konzipiert, mit einem besonders geringen Wärmebedarf auszukommen. Diese Häuser werden gerne mit raumluftunabhängigen Kaminöfen ausgestattet. Ein raumluftunabhängiger Kaminofen zieht seine Verbrennungsluft aus einem externen Kanal, wie zum Beispiel aus einem doppelzügigen Schornstein oder aus einem eignen externen Anschlussstutzen. Dies hat den Vorteil, dass keine wertvolle Wärme verloren geht und diese effizient genutzt werden kann.
Faustformel
Um zumindest schon mal grob den Wärmebedarf für den eigenen Wohnraum abzuschätzen, kann man bei gut gedämmten Neubauten einen Wert zwischen 45 und 60 W pro qm ansetzen, während für Altbauten auch schon mal ein Wärmebedarf von bis zu 185 W ermittelt wurde. Hier kann aber die isolierende Wirkung von dicken Mauern und der nachträgliche Einbau von doppelt isolierten Fenstern den Wärmebedarf erheblich reduzieren. Diese Durchschnittswerte wurden für nicht-wasserführende Kaminöfen ermittelt, welche einzelne Räume aufheizen. Für eine genauere Ermittlung des Wärmebedarfs anhand konkreter Rahmendaten steht das Feuerdepot oder Ihr Schornsteinfeger gerne persönlich zur Verfügung.