Damit Ihr Grillabend nicht in einer Grillkatastrophe endet, achten Sie im Besonderen auf die Sicherheit der Anschlüsse Ihres Gasgrills. Mit diesen praktischen Tipps können Sie den Gefahren ganz einfach und effektiv vorbeugen, um nicht auf den Grillspaß verzichten zu müssen.
Mit Vorsicht zu genießen
Dass Grillen so sehr beliebt wie auch nicht ganz ungefährlich ist, wissen die allermeisten, doch können und wollen sie nicht davon abgebracht werden. Mindestens einmal im Jahr möchten die Deutschen bei schönem Wetter und guter Laune in den Genuss eines geselligen Grillabends kommen. Verglichen mit üblichen Grills wie dem Holzkohle oder Elektrogrill bietet der Gasgrill eindeutig viele Vorteile. Seine patentierte Zündung ermöglicht ein schnelles und bequemes Entfachen der Flammen ohne lästige und nicht ungefährliche Verwendung von Grillanzündern und dem langen Warten auf die richtige Temperatur. Selbst die Zubereitung der Speisen kann auf dem Gasgrill dank mehrerer Temperaturzonen und Regler auf vielfältigste Weise verwirklicht werden. Selbst wenn Sie keinen eigenen Garten besitzen sollten, ist das Aufstellen, Lagern und Benutzen eines Gasgrills auf Ihrem Balkon gesetzlich kein Problem. Dabei sollte allerdings die jeweilige Landesverordnung ins Auge gefasst werden wie oft Sie als Grillfreund Ihr Gerät verwenden dürfen. Münchner Grillfans dürfen laut Landgericht bis zu 16 mal in den Sommermonaten von Mai bis August Ihrer Grilllust nachgehen.
„Drum prüfe, wer sich ewig bindet“
Die größte Gefahr beim Gasgrill entsteht, wenn Sie Ihr Gerät ungeprüft anschließen und auf gut Glück losgrillen, dabei stets in der Hoffnung verweilen es werde alles schon gut gehen. Bedenken Sie, dass in Bezug auf die Sicherheit an nichts gespart werden sollte. Deswegen setzen Sie sich bereits vor dem Erwerb eines Gasgrills mit dem Hersteller und dem Preis-Leistungsverhältnis auseinander. Vergleichen Sie daher die angebotenen Sicherheitsstandards eines Diskountgrills und die eines Premiumgerätes, bevor Sie sich für ein Modell entscheiden. Achten Sie herbei ganz besonders auf das Vorhandensein eines Druckreglers, damit das Gas nicht unkontrolliert aus der Flasche strömen kann. In der Regel ist ein einfacher Druckregler ausreichend, jedoch sollte dieser vor Verunreinigung oder Blockierung unbedingt geschützt werden. Lesen Sie ebenfalls die Bedienungsanleitung Ihres Gasgrills durch bevor Sie diesen benutzen, da darin auf wichtige Sicherheitshinweise und Vorsichtsmaßnahmen für das jeweilige Modell hingewiesen wird. Wer seinen Grill gut kennt, kann solche Fehler, die durch fehlerhaftes Anschließen oder Zusammenbauen auftreten können, bereits im Vorfeld vermeiden. Auch die Gasfalsche sollte einer gründlichen Prüfung unterworfen werden. Diese sollte bestenfalls keine Dellen, undichten Verschlüsse oder poröse Schläuche aufweisen, da sonst Gas an die Umgebung abgegeben wird und für eine gefährliche Zündquelle sorgt. Achten Sie zudem darauf, dass die Gasschläuche Ihres Gasgrills so am Grill verbaut sind, dass sie möglichst keine Öl- und Fettspritzer abbekommen. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich eine Schlauchbruchsicherung anzubringen, die zwischen Schlauch und Druckregler befestigt wird, und so vor übermäßigen Spritzern und Stichflammen schützen kann
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Sobald Sie als Besitzer eines Gasgrills auf Nummer sicher gehen wollen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Sie persönlich als Verbraucher ergreifen können, um nicht sich selbst und Ihre Familie zu gefährden.
Zum einen können Sie Ihren Grill jederzeit für wenig Geld mit den nötigen Sicherheitsstandards nachrüsten. Zu empfehlen ist auf jeden Fall ein doppelter Druckregler mit einer Überdrucksicherung und zwei Druckkammern, den Sie nachträglich dazukaufen können. Da der einfache Druckregler während des Grillens blockieren und somit der Regelmechanismus für das Gas ausgesetzt werden kann, sorgt bei dem doppelten Druckregler die zweite Druckkammer dafür, dass das Gas auch weiterhin mit einem schwachen Druck herausströmt. Ein plötzlicher und starker Gasausstoß kann somit verhindert werden.
Sehr oft können Sie einen doppelten Druckregler mit einer bereits integrierten Schlauchbruchsicherung erwerben, welche bei einem Gasleck oder einem Abbruch des Schlauchs die Gaszufuhr automatisch unterbindet. Sie können eine Schlauchbruchsicherung auch separat kaufen und selbst am Schlauch anbringen. Ab einer Länge von 40 cm muss aus Sicherheitsgründen eine Schlauchabbruchsicherung installiert werden.
Bevor Sie die Grillsaison mit Ihrem Gerät eröffnen prüfen zunächst alle Leitungen auf Beschädigungen, poröse Stellen und Lecks. Dazu können Sie Seifenlauge benutzen. Sprühen Sie einfach das Seifen-Wassergemisch auf die Verbindungen der Verschlüsse und den Schlauch selbst. Drehen Sie langsam das Gas auf und prüfen nach, ob sich an irgendeiner Stelle Blasen bilden. Sollte dies der Fall sein, befindet sich dort das Gasleck, welches sie fachmännisch reparieren sollten. Prüfen Sie den Schlauch auf Lecks nur in offenen Räumen und wechseln Sie die Schläuche alle paar Jahre regelmäßig. Die Schläuche sollten kühl gelagert werden, jedoch nicht zu trocken und allzu dunkel.
Auch bei der Lagerung der Gasflasche können Sie einiges Falsch machen. Sie sollten die Gasflasche niemals in geschlossenen Räumen, wie in der Garage, dem Keller oder im Haus lagern, da sonst das Gas sich leicht am Boden sammeln kann und keine Möglichkeit hat abzuziehen. Lagern Sie stattdessen die Flasche an gut durchlüfteten Orten, jedoch nicht direkt in der Sonne. Ein Carport oder eine Stelle auf dem Balkon oder hinter der Garage mit einem Schatten bieten sich am besten dafür an.
Drehen Sie die Gasflasche nicht auf, bevor Sie nicht den Deckel Ihres Gasgrills geöffnet haben. Da sich das Gas beim Aufdrehen unter dem Deckel ansammeln könnte und Sie daraufhin den Grill zünden, kann es zu einer gefährlichen Stichflammen kommen, mit der Sie höchstwahrscheinlich nicht rechnen. Halten Sie daher auch beim Zünden einen gewissen Mindestabstand zum Grill und beugen Sie sich nicht direkt darüber.
Präventive Maßnahmen ergreifen
Halten Sie für den Notfalls stets feuerfeste Spezialhandschuhe oder zumindest ein Handtuch in Griffnähe, falls es zu einer Stichflamme durch das aus dem Gasleck herausströmende Gas kommen sollte. Sie müssen schnellstmöglich in der Lage sein das Gasventil zuzudrehen um auf diese Weise die Flamme zum Erlöschen zu bringen. Die Gasflasche selbst kann zwar nicht explodieren, doch könnten die Flammen schnell auf umliegende Gegenstände übergreifen. Platzieren Sie den Gasgrill daher an einer Stelle in dessen direkter Nähe sich keine leicht entflammbaren Gegenstände befinden. Stellen Sie den Grill unbedingt auf einen festen und ebenen Untergrund auf, so dass er nicht wackeln oder umstürzen kann.
Ein Feuerlöscher der Brandklasse „F“ sollte ebenfalls in Ihrem Grillzubehör seinen festen Platz finden, da selbst die Besten beim Grillen die Gefahr eines Fettbrandes unterschätzen. Vermeiden Sie daher Ihr Grillgut in etwaigen Grillsaucen und Marinaden zu ertränken, so dass diese dann auf die Flammen heruntertropfen. Um dies zu verhindern besitzen die meisten Grills die Aromaschienen, doch können ein paar Tropfen schon einmal daneben gehen. Im Falle eines Fettbrandes sollten Sie diesen auf gar keinen Fall mit Wasser löschen, da sonst eine Fettexplosion droht, sondern sofort zum Feuerlöscher greifen, welcher speziell für diese Zwecke entwickelt worden ist.
Ein Gasgrill ist in seiner technischen Zusammensetzung wesentlich komplexer als ein Holzkohlegrill und birgt mehr Gefahren, doch wie Sie sehen können, lassen sich viele Unfälle auf Bedienungs- bzw. Wartungsfehler und Unaufmerksamkeiten zurückführen und hätten leicht vermieden werden können. Prüfen Sie immer bevor Sie anfangen zu Grillen in welchem Zustand sich Ihr Grill und die Gasflasche befinden und lassen Sie alle Mängel vor dem Grillen beseitigen. Halten Sie sich auch strikt an die Bedienungsanleitung um Schäden an Ihrem Grill zu vermeiden, die im weiteren Verlauf sich unter Umständen als lebensgefährlich erweisen könnten. Damit Sie auch weiterhin voller Freude und Begeisterung grillen können, achten Sie auf die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.